Mallorcas Weine probieren
Im idyllischen Ambiente von Alaiar lokale mallorquinische Trauben kennen lernen.
Im idyllischen Ambiente von Alaiar lokale mallorquinische Trauben kennen lernen.
So lange ist es her, dass die Römer den Wein auf die Insel brachten, kultivierten und kelterten. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Mallorca bis zum heutigen Tage zu einer höchst interessanten und beliebten Weinregion.
Alaiar befindet sich im Herzen des mallorquinischen Weinbaus. Zahlreiche Weingüter sind in direkter Nachbarschaft angesiedelt.
Im antiken Gemäuer von Alaiar werden die Gäste mit einem Glas Wein in Empfang genommen. Unterhaltsam wird die Geschichte des mallorquinischen Weins erläutert. Auf die Herstellung der einzelnen, teilweise preisgekrönten Tropfen und deren Aromen wird eingegangen. Zu den Weinen wird Käse, Oliven, frisches Brot aus der lokalen Bäckerei und lokales Olivenöl gereicht.
Die Weinproben können in deutscher, englischer oder spanischer Sprache abgehalten werden. Je nach Wunsch können bis zu fünf verschiedene Weine vorgestellt werden.
Bereits Plinius der Ältere war sich sicher, dass die Weine Mallorcas den besten Weinen Italiens ebenbürtig seien. Das war vor 2000 Jahren. Der Weinbau Mallorcas erlebte seitdem Höhen und Tiefen und war mit der Reblausplage im 19. Jahrhundert fast gänzlich von der Bildfläche verschwunden. Erst in den 1990er entstanden auf Mallorca langsam erste Qualitätswein Produktionen. Man begann hauptsächlich mit dem Anbau französischer Edeltrauben, wie Chardonnay, Merlot und Cabernet Sauvignon. Die autochthonen, also ursprünglich mallorquinischen Sorten galten als ausgestorben, wurden nicht weiter beachtet oder durften kommerziell nicht angebaut werden.
Erst in den 2000er Jahren besann man sich zurück auf die ursprünglichen Sorten wie Manto Negro, Callet oder auf die Weißweinsorte Prensal Blanc, auch Moll genannt. Erst jüngst kam die Escursac Traube als autorisierte autochthone Rebsorte hinzu, nachdem im Jahre 2012 die Gorgollassa und Giro Ros Rebsorten autorisiert wurden. Das, nach langem Ringen mit Landwirtschaftsministerien in Palma, Madrid und sogar mit Brüssel.
Hiesige Winzer freut es, denn mit den mallorquinischen Rebsorten hat man ein Alleinstellungsmerkmal. Doch bis diese genehmigt wurden wart es ein langer Weg, der sich aber durchaus gelohnt hat. Es kann noch Jahre dauern, bis die wenigen überlebenden Varianten von “Callet negrella”, “Alleluia”, “Esperó de Gall”, “Giró Negre” und “Esperança de Tibbus” für kommerzielle Zwecke angebaut werden dürfen. Aktuell kann man nur für den Privatbedarf daraus Weine keltern. So gab es in den letzten Jahren richtige „Guerilla-Weinproben“ mit den aus „verbotenen Früchten“ gekelterten Weinen. Über die tatsächliche Anzahl lokaler, autochthoner Rebsorten wird diskutiert. Man sagt, dass es wohl über 20 von ihnen gibt.
Auf Alaiar verkosten wir Weine aus der direkten Nachbarschaft – und die Nachbarschaft ist gut und die Geschmackserlebnisse beindruckend. So erfreuen wir uns an Weinen der Weingüter Macia Batle, Son Prim, Ca Na Padrina, Son Juliana, Bodegas Angel oder auch Son Campaner.